Auf der anderen Seite, dort steht er: Der Fremde

Verträumt sieht er hinab, auf seine Schuhe, als wolle er extra nicht hinüber sehen.

Denn auf der anderen Seite, dort steht sie: Die Fremde.

Doch, so fremd sind sie sich eigentlich nicht.

Nein, sie kennen sich. Sehr gut sogar.

Doch der Fremde, er sieht sie nicht, fast schon mit Absicht mustert er seine Schuhe, nachdenklich, völlig in Gedanken.

Sie, sie sieht ihn, traut sich aber nicht länger hinüber zu sehen, er könnte sie ja ansehen.

Die Fremde ist wütend. Sehr sogar, und zwar wegen dem, was ihr der Fremde angetan hat.

Er hat ihr wehgetan, mitten ins Herz hat er ihr gestochen, darauf rumgetrampelt, wie auf einem Teppich.

Auf einmal sieht der Fremde auf.

In seinem Gesicht verformen sich seine Lippen zu einem müden Lächeln.

Was er wohl denkt?

Der Fremde wagt einen Blick zu der Fremden, doch sie erwidert seinen Blick nicht, fast schon mit Absicht mustert sie ihre Schuhe, nachdenklich, völlig in Gedanken.

Er traut sich eigentlich nicht, länger hinüber zu sehen, sie könnte ihn ja ansehen.

Der Fremde hat ein schlechtes Gewissen. Ein sehr schlechtes sogar.

Er hat ihr wehgetan, ihr mitten ins Herz gestochen.

Er versuchte, alles wieder gerade zu biegen, doch damit bewirkte er genau das Gegenteil.

Er wollte das alles nicht, schließlich konnte er sie gut leiden.

Auf einmal sieht die Fremde auf.

Sie sieht in die Richtung des Fremden. Die Blicke treffen sich.

Es sticht in ihrem Herzen- Es tut weh.

Der Fremde lächelt lieb zu ihr hinüber und die Fremde drückt sich ein kurzes Lächeln heraus.

Dann läuft sie ohne ein Wort an ihm vorbei, ohne einen letzten Blick.

Sie beißt ihre Zähne zusammen. Es wird wohl ein Abschied für längere Zeit sein.

Er sieht ihr nach. Sehr lange.

Ihre roten Haare glänzen im Licht und ihr Duft umschmeichelt seine Nase wie nie zuvor.

Doch er erwidert nichts, denn

Auf der anderen Seite, dort steht sie: die andere…