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Bloß geträumt

Da war es schon wieder: Dieses hilflose Gefühl. Das Gefühl, nicht zu wissen was zutun ist. Da stand er nun, keine 5 Zentimeter trennen sich von uns. Wir sahen uns tief in die Augen. Diese Begierde in seinen Augen, dieses Warten auf eine Antwort von mir, sie wurde stärker. Ich hatte Angst. Angst etwas Falsches zutun, etwas Falsches zu sagen. Die Angst wuchs je länger wir uns ansahen. Ich überspielte sie, denn ich musste. Ich durfte nicht den Anschein erregen, etwas von ihm zu wollen. Ich grinste ihn an, dann wandte ich meinen Blick ab. Ich trat von ihm zurück. Erst ein Schritt, dann zwei. Schließlich war alles verflogen. Es war die Liebe und die Hilflosigkeit, die alles verfliegen ließ. Die Angst ihn zu verlieren. Aber was machte ich mir vor? Das hatte ich doch schon längst, ich verlor ihn an eine andere. An ein Mädchen, was schneller gewesen war als ich. An ein Mädchen, dass alles zwischen uns zerstörte. Er grinste mich an. Er zwinkerte und ging ein paar Schritte auf mich zu. Ein Gefühl purer Leidenschaft überkam uns. Er legte seine Hand auf meine Wange, neigte den Kopf etwas schief, öffnete seinen Mund und berührte meine Lippen. Die Zeit blieb stehen. Mein Atmen stoppte. Mein Herz schlug lauter als je zuvor. Er schloss seine Augen, schloss seinen Mund und entfernte sich von meinen Lippen. Dann sahen wir uns an. Lange. Intensiv. Ganz ruhig. Dann küssten wir uns erneut. Ich schloss meine Augen. Fest. Fester. Ich verlor das Gefühl der Hilflosigkeit, immer mehr wuchs der Mut. Ich bekam Halt, bei ihm. Er... Der erste Gedanke, wenn ich aufwachte, der letzte wenn ich zu Bett ging. Er war unbeschreiblich. Seine Schönheit konnte man nicht in Worte fassen- Alles war perfekt. Sein Gang, sein Duft, sein Charakter, sein Aussehen. Perfekt. Er hörte auf. Sein Griff löste sich. Leere. Völlige Leere. Ich öffnete meine Augen- Ich wollte unbedingt wissen, was passiert war! Aber als ich ihn anblicken wollte, war er verschwunden. Alles war weg. Wirklich alles. Denn eigentlich lag ich die ganze Zeit nur in meinem Bett und dachte an ihn.

Denn etwas anderes konnte ich nicht tun. Wir waren nur Freunde und sein Herz hatte keinen Platz mehr für mich.

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